Im Fokus

«MAN IST, WAS MAN ISST»

Nebikon, Luzern, Berlin, Bern sind Stationen von Fabian Lustenberger, der mit Eglis eine Freundschaft verbindet. Und wenn es bei ihm nicht um Fussball geht, sondern um die Wurst oder ein Kotelett, steht er gerne am Grill.

19. Okt. 2020

«Männersache?» – Die Lust am Grillieren ist auch bei den Lustenbergers in Schenkon «Männersache». «Ich grilliere gerne», erklärt Fabian Lustenberger. Sohn Jonas steht bei ihm am Grill. Samu, der jüngere Sohn, packt den Fussball und verschwindet im Garten. Lust auf das, was auf dem Grill liegt, hat auch Koko, ihr junger Labradorhund. Noch drinnen im Haus sind Monique und Tochter Ava.

Einheimisches
«Fleisch ist bei uns immer dabei. Je nachdem kommt auch Gemüse auf den Grill, Tomaten, Zucchetti, Auberginen. Wir achten darauf, dass es Schweizer Fleisch ist, Einheimisches, das macht es aus», betont Fabian Lustenberger. Wichtig ist ihm aber eine ausgewogene Ernährung, als Spitzensportler erst recht. «Man ist, was man isst» sagt ein altes Sprichwort quasi als Pendant zur asiatischen Weisheit: Die Ernährung ist die Grundlage der Gesundheit und des Erfolgs. Sie hat einen grossen Einfluss, wie fit wir sind und wie wohl wir uns fühlen. «Und im Fleisch sind wichtige Nährstoffe enthalten», ergänzt Fabian Lustenberger.

Um auf dem Fussballplatz eine Topleistung abrufen zu können, spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. «Ich habe meinen Rhythmus gefunden und weiss, was mir bezüglich Ernährung wann gut tut. Einen fixen Speisezettel und Menüplan gibt es nicht, aber ich achte auf eine ausgewogene und qualitativ gute Ernährung. Es darf auch nach Lust und Laune sein.» Und nach einem Sieg auch zwischendurch ein Hamburger oder ein Bierchen.

Apropos top

Fabian Lustenberger, 32-jährig, hat 2020 seine ersten Titel als Fussballer gewonnen, Schweizermeister und Cupsieger mit dem BSC Young Boys (YB), und das im ersten Jahr nach der Rückkehr aus Berlin und erst noch als Captain der Mannschaft. Die Mannschaft hat auch Sportgeschichte geschrieben, denn es war das erste Double für YB nach 62 Jahren. Die Zeitung «Blick» schrieb: «Zwei Spieler waren für den 14. YB-Meistertitel entscheidend, Kanonier Nsame mit seinen 30 Toren und Captain Fabian Lustenberger mit seiner Präsenz, seiner Aura, seiner Stilsicherheit.» Und die Karriere begann in Nebikon, auf dem Platz vor der alten Egli-Mühle und beim FC Nebikon.

Eglis und Lustenbergers

Die drei Egli und die drei Lustenberger Buben spielten zusammen und gegeneinander Fussball, so auch auf dem Egli-Firmengelände. «Ich hatte Angst, es könnten Fensterscheiben in Brüche gehen, aber Fabian, der Jüngste der Lustenbergers, traf das Tor immer», erinnert sich Kurt Egli. Die Fensterscheiben hielten dem Treiben der Kinder stand. «Fabian war klar der Beste», erklärt Sohn Simon Egli. Das erkannten auch die Beobachter des FC Luzern. Nach der Primarschule wurde er 2001 in die Sportklasse in Kriens aufgenommen, und er kam zu den Junioren des FC Luzern. Fabian Lustenberger absolvierte die Lehre als Kaufmann beim Kantonsspital Luzern. Im April 2006 debütierte er beim FC Luzern in der Challenge League – einen Monat vor seinem 18. Geburtstag. Der Trainer hiess René van Eck, und am Ende stand die Rückkehr des FCL in die Beletage des Schweizer Fussballs. Unter René van Ecks Nachfolger Ciriaco Sforza war Fabian Lustenberger gesetzt, ehe er im August 2007 dem Lockruf von Lucien Favre folgte und nach Berlin ging. Zwölf Jahre trug er den Dress von Hertha Berlin, bestritt 308 Pflichtspiele, schoss fünf Tore, war Mittelfeldspieler, Abwehrchef, Captain, Ersatzspieler. Er stieg zweimal ab und wieder auf, spielte in der Europa League. Titel holte er mit Hertha Berlin keine. Am 25. Juni 2011 wurde er mit der U21-Nationalmannschaft der Schweiz Vize-Europameister. Am 15. November 2013 debütierte er unter Ottmar Hitzfeld für die Schweizer Nationalmannschaft im Freundschaftsspiel gegen Südkorea. In der Nati spielte er dreimal, zuletzt im November 2015 beim 2:1 in Wien gegen Österreich.

Wurzeln in Nebikon

Fabian Lustenberger besucht regelmässig seine Eltern in Nebikon, pflegt die Beziehung zur Familie Egli und zu den Kollegen von damals. «Wir elf Kollegen hatten früher unseren Freizeitraum in Nebikon. Und diese Gang gibt es immer noch, wir sind aber etwas älter und ruhiger geworden», meint er. Und was erinnert ihn noch an Berlin? «Meine Frau Monique», sagt er lachend und: «Es war eine Superzeit. Ich bereue keine Sekunde. Ich habe mich bei Hertha Berlin sehr wohl gefühlt, sonst wäre ich nicht solange geblieben.» Mit der Einschulung der Kinder wählte die Familie Lustenberger aber den Weg in die Schweiz. «Es war für mich auch der Zeitpunkt, sportlich noch einmal etwas Neues zu erleben.»

Grillen mit dem Vater macht Spass. Sohn Jonas wird bald zubeissen können …
Fabian Lustenberger, der gebürtige Nebiker, Innenverteidiger und Captain der Berner Young Boys.
 
Toll und gut, der Cervelat, wie man sieht! Selber grilliert schmeckt am besten.

Eglis und Lustenbergers
Die drei Egli und die drei Lustenberger Buben spielten zusammen und gegeneinander Fussball, so auch auf dem Egli-Firmengelände. «Ich hatte Angst, es könnten Fensterscheiben in Brüche gehen, aber Fabian, der Jüngste der Lustenbergers, traf das Tor immer», erinnert sich Kurt Egli. Die Fensterscheiben hielten dem Treiben der Kinder stand. «Fabian war klar der Beste», erklärt Sohn Simon Egli. Das erkannten auch die Beobachter des FC Luzern. Nach der Primarschule wurde er 2001 in die Sportklasse in Kriens aufgenommen, und er kam zu den Junioren des FC Luzern. Fabian Lustenberger absolvierte die Lehre als Kaufmann beim Kantonsspital Luzern. Im April 2006 debütierte er beim FC Luzern in der Challenge League – einen Monat vor seinem 18. Geburtstag. Der Trainer hiess René van Eck, und am Ende stand die Rückkehr des FCL in die Beletage des Schweizer Fussballs. Unter René van Ecks Nachfolger Ciriaco Sforza war Fabian Lustenberger gesetzt, ehe er im August 2007 dem Lockruf von Lucien Favre folgte und nach Berlin ging. Zwölf Jahre trug er den Dress von Hertha Berlin, bestritt 308 Pflichtspiele, schoss fünf Tore, war Mittelfeldspieler, Abwehrchef, Captain, Ersatzspieler. Er stieg zweimal ab und wieder auf, spielte in der Europa League. Titel holte er mit Hertha Berlin keine. Am 25. Juni 2011 wurde er mit der U21-Nationalmannschaft der Schweiz Vize-Europameister. Am 15. November 2013 debütierte er unter Ottmar Hitzfeld für die Schweizer Nationalmannschaft im Freundschaftsspiel gegen Südkorea. In der Nati spielte er dreimal, zuletzt im November 2015 beim 2:1 in Wien gegen Österreich.

Wurzeln in Nebikon
Fabian Lustenberger besucht regelmässig seine Eltern in Nebikon, pflegt die Beziehung zur Familie Egli und zu den Kollegen von damals. «Wir elf Kollegen hatten früher unseren Freizeitraum in Nebikon. Und diese Gang gibt es immer noch, wir sind aber etwas älter und ruhiger geworden», meint er. Und was erinnert ihn noch an Berlin? «Meine Frau Monique», sagt er lachend und: «Es war eine Superzeit. Ich bereue keine Sekunde. Ich habe mich bei Hertha Berlin sehr wohl gefühlt, sonst wäre ich nicht solange geblieben.» Mit der Einschulung der Kinder wählte die Familie Lustenberger aber den Weg in die Schweiz. «Es war für mich auch der Zeitpunkt, sportlich noch einmal etwas Neues zu erleben.»

Die ersten Titel für Fussballer Fabian Lustenberger. Meister- und Cup-Pokal im gleichen Jahr. Bild: Thomas Hodel
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