Was bewegt den 33-jährigen gelernten Bankkaufmann Simon Egli, auf eine Karriere im Finanzbereich zu verzichten und stattdessen die Verantwortung für den Familienbetrieb zu übernehmen? «Bei meiner Arbeit im Investmentbanking bei einer Schweizer Grossbank spürte ich schon bald: Das ist nicht meine Welt», erklärt Simon. «Das unpersönliche und sterile Arbeitsklima, bei dem jeder Mitarbeitende nur eine Nummer ist, behagte mir nicht.» Er bevorzuge den direkten Kontakt mit Menschen. Das familiäre Umfeld bei der Egli-Mühlen AG lernte er bereits von Kindsbeinen an kennen, wenn er zusammen mit seinen zwei älteren Brüdern in der alten Mühle an der Bahnhofstrasse spielte und den Gesprächen der Mitarbeitenden im Znüniraum lauschte. Er verliess also das Bankwesen, arbeitete ein Jahr lang auf einem Bauernhof und studierte anschliessend an der HAFL Agronomie mit Schwerpunkt Nutztierwissenschaften.
Wertschätzung für Mitarbeitende, Kunden und Lieferanten
Im Gespräch mit dem neuen Firmenchef spürt man, dass bei ihm Worte wie Respekt und Wertschätzung keine leeren Worthülsen sind. Er weiss, wie wichtig gute Beziehungen zu Mitarbeitenden, Kunden und Lieferanten sind, und diese bei der Egli-Mühlen AG gelebte Tradition will er auch weiterführen. Eine der grössten Herausforderungen sieht er aktuell bei der Besetzung offener Stellen. Der Generationenwechsel findet nicht nur in der Unternehmensleitung statt. «Einige langjährige Mitarbeitende gehen in nächster Zeit in den verdienten Ruhestand. Gute Fachkräfte zu finden, ist jedoch eine grosse Herausforderung. Die neuen, meist jüngeren Mitarbeitenden wollen wir gut integrieren und alle zu einem starken Team zusammenschweissen», erklärt Simon.
Hochwertige Futtermittel mit bewährter Egli-Qualität
Überhaupt spielen Fortschritt und Innovation in Simons Zukunftsgedanken für die Firma die zentrale Rolle. «Auf Bewährtes bauen und offen sein für Neues; Tradition und Innovation sind seit jeher die Fundamente unseres Familienbetriebes. Dieser Philosophie bleibe ich treu. Nur so können wir auch in Zukunft unserem Credo ‹Mit Qualität zum Erfolg› gerecht werden », erklärt der Jungunternehmer. «Intensiv werden wir uns auch mit den Herausforderungen einer nachhaltigen Produktionsweise beschäftigen. Das gilt für uns als Mischfutterhersteller, gleichzeitig wollen wir mit nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen auch unsere Kunden in diese Richtung unterstützen. Wir betrachten diese anspruchsvolle Arbeit als Chance für die inländische Nahrungsmittelproduktion.»
Tue Gutes und sprich darüber
An Bedeutung gewinnen wird das Thema Kommunikation, ist Simon Egli überzeugt. «Die Bauernfamilien standen in letzter Zeit oft zu Unrecht in der Kritik. Sie wirtschaften unter strengen Umwelt- und Tierschutzvorschriften und dürfen den Konsumentinnen und Konsumenten ruhigzeigen, wie sie Lebensmittel produzieren. » Die gesamte Ernährungswirtschaft steht beim Umwelt- und Klimaschutz in der Verantwortung, ist Simon Egli überzeugt. Eine Verantwortung, die die Egli-Mühlen AG seit jeher versucht wahrzunehmen. Jüngstes Beispiel dazu ist die neue Solaranlage an den Silotürmen, die massgeblich von Simon initiiert worden ist. «Als erste Futtermühle in der Zentralschweiz rüstet die Egli-Mühlen AG drei Wände der Silotürme und das Dach mit Solarpanels aus. So produzieren wir jährlich über eine halbe Million Kilowattstunden Strom; so viel Energie, die für mehr als 100 Einfamilienhäuser reichen würde», erzählt der zukünftige Firmenchef voller Begeisterung.