Rindvieh

Pansen gut, alles besser

Damit es der Kuh gut geht, muss es den Mikroorganismen im Pansen gefallen. «Kuhgerecht füttern» ist deshalb gleichbedeutend mit «pansengerecht füttern». Dies ist jedoch einfacher gesagt als getan, denn schon kleinste Unregelmässigkeiten wirken sich negativ auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Kuh aus.

21. Mai 2023

Die Kuh und die Mikroorganismen (MO) in ihrem Pansen leben in einer symbiotischen Beziehung: Auf der einen Seite stellt die Kuh den MO mit dem Pansen ein ideales «Fermentationsgefäss» zur Verfügung, in dem sich diese optimal vermehren können. Auf der anderen Seite profitiert die Kuh von den Nährstoffen der abgestorbenen MO und deren Nebenprodukte in Form von Energie, Eiweiss, Spurenelementen und Vitaminen. Mehr als die Hälfte ihres Energie- und Eiweissbedarfes bezieht die Kuh so indirekt über die Mikroorganismen. Die Kuh ist also darauf angewiesen, dass es «ihren» MO im Pansen gut geht und sich die Fermentation bestmöglich entwickelt. Die kuhgerechte Fütterung ist also immer auch eine «pansengerechte» Fütterung. Die grösste Herausforderung ist dabei die Dynamik im Fermentationsprozess. Schon kleine Änderungen in der Fütterung wirken sich auf die Entwicklung der MO-Flora im Pansen aus und folgedessen auf die Gesundheit und Leistung der Kuh. Deshalb ist es wichtig, dass die Kuh konstant einwandfreies Grundfutter frisst und unnötige Turbulenzen im Pansen verhindert werden.


Was bedeutet dies in der Praxis?

Pansengerecht ergänzen heisst: der Kuh gezielt die passenden Energie- und Rohproteinkomponenten anbieten, abgestimmt auf die jeweilige Grundfutterration. Entscheidend ist auch die richtige Ergänzung mit Spurenelementen wie Selen, Zink, Kobalt oder Kupfer: Zu wenig oder zu viel Spurenelemente im Pansen können das Wachstum der Mikroorganismen und damit die Fermentation im Pansen hemmen. Entscheidend ist bei allen Nährstoffen nicht die absolute Menge, sondern die «nutzbare» Menge. Im Pansen gilt stets: Qualität vor Quantität. Dies gilt insbesondere für die Eiweiss- bzw. Stickstoffversorgung der zu umsorgenden Mikroorganismen im Pansen. Überschüssiger Stickstoff kann die Fermentationsprozesse im Pansen stören und zudem den Stoffwechsel der Kuh belasten. Neben der Zusammensetzung der Ration geben die Harnstoffwerte in der Milch wertvolle Hinweise auf eine Über- bzw. Unterversorgung. Ihr Egli-Berater unterstützt Sie gerne in Ihrer Grundfutteroptimierung.

1. NUR BESTES GRUNDFUTTER MIT GLEICHBLEIBENDER QUALITÄT FÜTTERN Gut konserviertes Grundfutter mit konstanter Qualität ist die Grundlage für die wiederkäuergerechte Fütterung.

2. HOHE GRUNDFUTTERAUFNAHME Mit der richtigen Rationenzusammensetzung und dem angepassten Fütterungsmanagement dafür sorgen, dass die Kuh genug Grundfutter aufnehmen kann.

3. GRUNDFUTTERRATION PANSENGERECHT ERGÄNZEN
Damit das Potenzial der Ration voll ausgeschöpft wird, müssen unerwünschte Fermentationsprozesse (z.B. Pansenacidose) vermieden werden. Die Ration muss pansengerecht ergänzt werden. Hier gilt der Grundsatz: Manchmal ist weniger mehr.

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