Egli Welt

SOJA NETZWERK ZIEHT POSITIVE BILANZ

Vor zehn Jahren war die Egli-Mühlen AG als Gründungsmitglied aktiv dabei. Nun zeigt eine Studie, dass die Massnahmen des Soja Netzwerks positive Wirkung haben. Auf dieser Erfolgsbasis ist geplant, die Grundlagen für die nachhaltige Beschaffung von anderen Futtermittelkomponenten zu erarbeiten.

16. Nov. 2020

Seit zehn Jahren arbeiten Branchenakteure im Soja Netzwerk gemeinsam an der ökologischen und sozialen Verbesserung des Soja-Anbaus. Dabei setzt das Soja Netzwerk auf Nachhaltigkeitsstandards, auf Kriterien, die den Soja-Produzenten ökologische und soziale Vorgaben machen und deren Einhaltung von externen Stellen kontrollieren.

Bisher fehlten Untersuchungen, die den Einfluss von Nachhaltigkeitsstandards auf brasilianischen Soja-Betrieben analysierten. Die vorliegende Studie der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) schliesst diese Lücke. Die Studie kommt zum Schluss, dass die Nachhaltigkeitsstandards ProTerra und Round Table of Responsible Soy (RTRS) in Brasilien positive Wirkung erzielen. Sie garantieren, dass die Schweizer Soja-Importe aus abholzungsfreien Gebieten stammen und dass problematische Arbeitsbedingungen oder Konflikte mit lokalen Gemeinschaften ausgeschlossen werden können. Verbesserungspotenzial gibt es für zertifizierte Betriebe aber in den Bereichen Biodiversität und Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes.

Bestätigung vom BAFU

Dem Soja Netzwerk rät die Studie, die angewandten Nachhaltigkeitsstandards weiterzuentwickeln und die Erfahrungen im Organisieren der Branche mit Akteuren in anderen europäischen Ländern zu teilen, damit sich nachhaltig zertifizierte Futter-Soja stärker durchsetzt. Die Wirkungsstudie wurde vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) finanziert. Basil Oberholzer, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim BAFU, fühlt sich von den Studienresultaten bestätigt: «Nachhaltigkeitsstandards sind ein wichtiges Instrument, die es zur Verringerung der Umweltbelastung in der landwirtschaftlichen Produktion braucht. Die Studie zeigt, welche beachtlichen Erfolge das Soja Netzwerk damit bereits erzielt hat.»

Einfluss der Schweiz

Ein Erfolg sind die positiven Veränderungen innerhalb der Wertschöpfungsketten: Brasilianische Produzenten und internationale Agrarkonzerne wie ADM, Amaggi oder Bunge haben sich auf die Nachfrage aus der Schweiz eingestellt und bieten zertifizierte und gentechfreie Soja an. Es zeigt sich, dass die Schweiz trotz kleinem Marktanteil Einfluss auf die internationalen Lieferketten nehmen kann. Dies ist umso bemerkenswerter, weil es sich beim Futter-Soja um einen austauschbaren, weltweit an den Börsen gehandelten Rohstoff handelt.

«Die Sicherung der Nachhaltigkeit erfordert grosses Engagement. Das Soja Netzwerk zeigt, dass mit Beharrlichkeit und gemeinsamen Anstrengungen auf allen Ebenen Resultate erzielt werden können. An dieser Erfolgsgeschichte gilt es weiterzuarbeiten», bilanziert Soja-Netzwerk-Präsident Martin Rufer. Mit dem 10-Jahr-Jubiläum übergibt Martin Rufer das Präsidium turnusgemäss an Christian Oesch, Geschäftsführer der Vereinigung der Schweizer Futtermittelfabrikanten (VSF). Dieser freut sich auf die kommenden Herausforderungen: «Die Branche hat auf freiwilliger Basis viel erreicht. Wir fühlen uns nach zehn Jahren bestens aufgestellt, um den erfolgreichen Weg weiter zu beschreiten und auch andere Futtermittelkomponenten nachhaltig zu beschaffen.»

Mitglieder Soja Netzwerk Schweiz

Agrokommerz AG, ALDI SUISSE AG, Bell Schweiz AG, Bio Suisse, Branchenorganisation Milch, Coop Genossenschaft, Denner AG, Egli Mühlen AG, Emmi Gruppe, Ernst Sutter AG, fenaco Genossenschaft, Fuga Getreide AG, Granovit AG, Heinz & Co. AG, IP-SUISSE, Kunz Kunath AG, Lidl Schweiz, Meliofeed AG, Migros-Genossenschafts-Bund, Nungesser AG, Schweizer Bauernverband (SBV), Schweizer Milchproduzenten (SMP), Suisseporcs, Transgourmet Schweiz AG, UFA AG, Verband des Schweizerischen Getreide- und Futtermittelhandels (VSGF), Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten (VSF), Volg Konsumwaren AG, WWF Schweiz.
Diesen Beitrag teilen: