Im Alter von 18 Wochen werden die Junghennen auf dem Legebetrieb eingestallt. Dies ist ein kritischer Moment im Leben einer Legehenne, der gut vorbereitet ablaufen muss, um die Auswirkungen der unvermeidbaren Stressfaktoren zu minimieren: Einfangen, Transport, Impfung, Ortswechsel, Futterwechsel, Systemwechsel, neues Mikroklima und neue Betreuungspersonen. Mit dem Umzug auf den Legebetrieb ist die Aufzuchtphase jedoch noch nicht abgeschlossen; diese dauert bis etwa zur 26. Lebenswoche und findet ihren definitiven Abschluss erst nach Erreichen der Leistungsspitze.
Legestart und Leistungsspitze
Ab Ende der 20. Alterswoche erfolgt in der Regel der Legestart. In dieser kritischen Phase heisst es ruhig bleiben und die Tiere gut beobachten. Es erfolgt der Übergang vom Vorlege- auf das Starterfutter. Weil die Junghennen beim Legestart oft weniger fressen, müssen genügend Nährstoffreserven eingerechnet werden; insbesondere in der warmen bis heissen Jahreszeit. Zu tiefe Futteraufnahmen können durch höher konzentrierte Futter kompensiert werden. Unterstützend können Zusätze übers Trinkwasser zugegeben werden oder im Futter enthalten sein. Die Entwicklungen des Tier- und Eigewichts sind entscheidende Orientierungsparameter, um die richtigen Massnahmen abzuleiten.
Die Tiere erreichen um die 28. Alterswoche die Spitze ihrer Legeleistung. Die Leistung der ganzen Herde liegt idealerweise zwischen 97 und 98 %. Leistungswerte darüber hinaus sind nicht erstrebenswert, sie erhöhen die Ansprüche an den Tierhalter noch mehr und verlangen viel Aufmerksamkeit bei der Betreuung. In vielen Fällen leidet bei Legeleistungen über 98 % die Persistenz, was über den gesamten Umtrieb betrachtet zu schlechteren Resultaten führt. Der Entwicklungsstand des Eigewichts ist in dieser Phase prägend für das zukünftige Eigewicht. Abweichungen vom Sollgewicht (siehe Handbuch des jeweiligen Hybrid) lassen sich in der späteren Legephase kaum noch korrigieren. Legehennen müssen optimal mit Nährstoffen versorgt sein (weder Mangel noch Überschuss). Das Wohlbefinden der Tiere muss gefördert und alle vermeidbaren Stressfaktoren eliminiert werden.
Konsolidieren und produzieren
Nach der 32. Lebenswoche liegt die Herdenleistung idealerweise um 96 %, der Kleineieranteil, das durchschnittliche Ei- und Tiergewicht sowie die Abgangsrate entsprechen dem Soll (siehe Handbuch des jeweiligen Hybrid). Impfung, Entwurmung und Futterwechsel (Allphasen) stehen in dieser Phase an. Danach folgt die Phase der «ruhigen Produktion», welche meist wenig Eingriffe vom Tierhalter erfordern, jedoch müssen abweichende Produktionswerte erkannt und wenn nötig korrigiert werden. Viel Erfahrung und der Austausch unter Profis sind hilfreich, um die wirksamen Massnahmen abzuleiten. Es ist sicherzustellen, dass Versuche zu Verbesserungen keine neuen Probleme schaffen. Viele Produktionsfaktoren lassen sich justieren, andere gilt es zu akzeptieren, denn jede Herde hat ihre Aufzuchtgeschichte und Persönlichkeit. Impfungen und Entwurmungen gilt es geschickt zu koordinieren, um den damit verbundenen Stress so gering wie möglich zu halten.Die Verlängerung der Legedauer von der 68. bis zur 90. Alterswoche gewinnt zunehmend an Bedeutung – aus ethischen, wirtschaftlichen wie auch ökologischen Gründen. Entscheidend ist ein vorausschauendes, konsequentes Management. Die Alternative zum verlängerten Umtrieb ist die Mauser, mit der ein neuer Legezyklus eingeleitet wird. Beide Wege verlangen eine hohe Managementkompetenz und Erfahrung. Ihr Egli-Legehennen-Spezialist begleitet Sie durch jede Produktionsphase und unterstützt Sie dabei, die richtigen Entscheide zu treffen.