Schweine

Gesunde Schweine für hohe Leistungen

Gesundheit und richtige Fütterung sind im Schweinestall zwei der wichtigsten Faktoren, um das genetische Potenzial in jedem Produktionsabschnitt auszuschöpfen.

19. Nov. 2024

Nur gesunde Schweine schöpfen ihr genetisches Leistungspotenzial voll aus. Einwandfreie Hygiene ist die Grundlage für gesunde Tiere. Werden sie von Krankheitserregern wie Viren, Bakterien oder Parasiten befallen, versucht das tiereigene Immunsystem die Erreger zu bekämpfen. Diese Reaktion benötigt viele wertvolle Nährstoffe, die dann nicht mehr für das Wachstum, die Reproduktion oder die Milchproduktion zur Verfügung stehen. Vielfach sind es Darminfektionen, die Abwehrreaktionen des Immunsystems auslösen. Im Darm infizieren Krankheitserreger wie Kolibakterien die Zellen der Darmwand. Diese Zellen produzieren Verdauungsenzyme und resorbieren Nährstoffe und Flüssigkeit aus dem Darm. Infizierte Zellen nehmen weniger Nährstoffe und Flüssigkeit auf, was zu Durchfall führt. Kranke Tiere fressen zudem weniger, was die Nährstoffversorgung und damit die Leistung zusätzlich reduziert.


Ernährungsstrategien zur Unterstützung des Gesundheitszustands


Das Abferkeln, das Absetzen oder das Einstallen in den Maststall sind Stresssituationen für die Schweine. Zusätzlich zu den höheren Stoffwechselbelastungen sind die Tiere in diesen Produktionsabschnitten häufig ungewohnten Krankheitserregern ausgesetzt. Die hochwertigen Egli-Futter fördern die Widerstandskraft und die Gesundheit der Tiere durch folgende Eigenschaften:


Proteinqualität


Zu hohe Proteingehalte wirken sich negativ auf die Darmgesundheit aus. Überschüssiges, unverdautes Protein wird im Dünndarm nicht absorbiert und führt zu mehr mikrobieller Fermentation. Stickstoffverwertende und krankmachende Mikroben nehmen Überhand. Abbauprodukte aus der Proteinfermentation (z.B. Ammoniak) steigern die Gefahr von Entzündungen. Dies beeinträchtigt die Stoffwechselfunktion des Darms. Überschüssiges Protein im Futter erhöht folglich das Durchfallrisiko.

Die Reduktion des Proteingehalts muss jedoch zwingend mit der Zufuhr von kristallinen Aminosäuren einhergehen. Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine, und nicht alle können vom Schwein selbst produziert werden. Sie müssen über das Futter zugeführt werden. Eine Reduktion des Proteingehalts ohne Berücksichtigung der Aminosäurenversorgung birgt die Gefahr, Wachstum und Futterverwertung und somit die Effizienz zu verschlechtern.

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Stimulation des Immunsystems

Einsatz von funktionellen Aminosäuren

Kranke Schweine produzieren für die Abwehrreaktion grosse Mengen spezieller Immunproteine. Dazu benötigen sie bestimmte Aminosäuren. Weil sie gleichzeitig weniger fressen und dadurch geringere Mengen Aminosäuren aufnehmen, muss Muskelpro­tein abgebaut werden, um die benötigten Aminosäuren bereitzustellen. Die Aminosäuren-Zusammensetzung der Muskelproteine entspricht jedoch nicht jener der «Immunoproteine». Es entsteht ein Ungleichgewicht zwischen dem Angebot von Aminosäuren (aus dem Muskelprotein) und dem Bedarf für Immunproteinen. Kann ein solches Ungleichgewicht nicht über das Futter ausgeglichen werden, wird zusätzlich Muskelprotein abgebaut.

Die Funktionen bestimmter Amino­säuren geht also über ihre Rolle als Bestandteile des Muskelaufbaus hin­aus. Futter mit höheren Gehalten solcher «funktionellen» Aminosäuren haben eine immununterstützende Funktion. Sie helfen dem Körper, die Immunreaktion zu unterstützen, die Barrierefunktion des Darms aufrechtzuerhalten und Entzündungen zu bekämpfen. Die Berücksichtigung funktioneller Aminosäuren fördert die Gesundheit, den Muskelaufbau und kann somit auch den Magerfleischanteil im Schlachtkörper beeinflussen.


Einsatz von organischen Säuren


Organische Säuren wie Ameisen- oder Benzoesäure unterstützen die Verdauung und hemmen das Wachstum krankmachender Bakterien im Darm. Die antimikrobielle Wirksamkeit organischer Säuren gegen Krankheitserreger variiert in Abhängigkeit ihrer chemischen Eigenschaften und der Empfindlichkeit der zu bekämpfenden Mikroben. Daher ist die Kombination unterschiedlicher organischer Säuren in der Futterzusammensetzung entscheidend für die Wirksamkeit gegen verschiedene Krankheitserreger.


Gezielter Einsatz von Rohfaser


Die Menge und Zusammensetzung der Rohfaser im Futter beeinflusst die Darmgesundheit. Eine ausgewogene Menge und Beschaffenheit der Rohfaser fördert die Darmbewegungen und hilft, schädliche Bakterien aus dem Verdauungstrakt zu entfernen.

Gesundheit und ausgewogene Ernährung sind im Schweinestall die wichtigsten Faktoren, um in jedem Produktionsabschnitt das genetische Potenzial auszuschöpfen. Nur gesunde, richtig ernährte Tiere nutzen ihr genetisches Leistungspotenzial aus und bringen dem Landwirt wirtschaftlichen Erfolg.

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